Kammerorchester Plochigen
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Nächste Veranstaltung
Unser nächstes geplantes Konzert ist am Sonntag, 13.10.2024 um 18 Uhr in der Stadthalle Plochingen geplant. Auf dem Programm steht unter anderem die 6. Sinfonie von Ludwig van Beethoven (Pastorale).


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Klassik mit Leidenschaft

Das Kammerorchester Plochingen unter der Leitung von Bertram Schade spielte bei seinemProgramm am 13. Oktober 2019 in der Plochinger Stadthalle Werke aus der Bl?tezeit der Wiener Klassik. Eröffnet wurde das Konzert mit der 25. Sinfonie in g-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart - einer ungewöhnlich ausdrucksstarken Sinfonie aus seiner Salzburger Zeit. Der erste Satz ist bekannt als Titelmelodie aus dem Film Amadeus von Milos Forman. Im Anschluss erklang das Oboenkonzert Nr. 1 d-Moll von Ludwig August Lebrun , einem gefeierten Oboenvirtuosen aus seiner Zeit - er war ein Zeitgenosse Mozarts. Zuletzt kam eines der berühmtesten Orchesterwerke zur Aufführung: Die 3. Sinfonie (Eroica) in Es-Dur , mit der Beethoven damals mit vielen Konventionen brach und eine ganz neue Musik hervorbrachte. Als Solist für das Oboenkonzert konnte Hans-Jörg Alber, Mitglied der Stuttgarter Kammersolisten , gewonnen werden.





Die Meinung der Presse (Plochinger Nachrichten Nr.43 vom 24.10.2019):

W.A. Mozart: Sinfonie Nr. 25 g-moll KV 183:

Im März 1773 kehrten Mozart und sein Vater von ihrer dritten Italienreise zurück nach Salzburg. In den folgenden dreizehn Monaten komponierte der 17jährige unter anderem neun(!) Sinfonien. Anfangs orientierte er sich noch an dem konventionellen Ton der italienischen Ouvertüre. Ende 1773 trat jedoch mit der Sinfonie g-moll eine radikale Änderung ein. Nun ist das leidenschaftliche, persönliche Erleben die Quelle der Inspiration. Sie ist, wie andere zeitgenössische Sinfonien, ein musikalischer Widerhall auf eine mächtige literarische Jugendbewegung dieser Jahre mit dem bezeichnenden Namen ,,Sturm und Drang". Man verwarf darin die sture Befolgung von Regeln - Entfaltung der Fantasie, Originalität und reines Gefühl gewannen die Oberhand. Auch Mozarts Sinfonie ist unüberhörbar getrieben von persönlicher Leidenschaft. Ohne Umschweife setzt das Werk mit leidenschaftlich drängenden Synkopen ein und eröffnet ein musikalisches Drama und in den großen Intervallschritten des zweiten Themas ist derselbe Impuls zu spüren. Im sanften Andante ist diese Dominanz auch nicht ganz verschwunden. Und in den beiden letzten Sätzen gewinnt das dunkle g-moll wieder die Oberhand. So ist die ,,kleine g-moll-Sinfonie" ein Meilenstein und weist schon auf ihre große Schwester, die g-moll-Sinfonie Nr. 40 KV 550, hin.

,,Süß wie Nektar" - das Oboenkonzert Nr. 1 d-moll von Ludwig August Lebrun :

Kaum jemand kennt diesen Komponisten, einen Zeitgenossen Mozarts. Dabei wurde Lebrun zu Lebzeiten in ganz Europa auf Händen getragen. Als Sohn eines französischen Oboisten im Mannheimer Hoforchester wurde er 1752 geboren und trat, 15jährig, in die Fußstapfen seines Vaters. Sein Leben war eine einzige Erfolgsstory. Es gab damals zwar kaum brauchbare Oboenkonzerte, da das Instrument technisch den Anforderungen der Zeit nicht genügte. Als umjubelter Solist reiste er durch ganz Europa. Da lag es nahe, dass er sich seine Solokonzerte, 14 an der Zahl, selbst schrieb und die Entwicklung seines Instruments vorantrieb. Als Spross der ,,Mannheimer Schule" trug er deren Markenzeichen in alle Welt. Sie haben diesen Musikstil berühmt gemacht: häufiger Gebrauch von Crescendos und Diminuendos, Fortepianos, von Akzenten und unerwarteten Einsätzen des Orchesters. Daneben finden sich weitere ,,Spezialitäten" wie die ,,Mannheimer Rakete" (kräftig gebrochener Dreiklang), der ,,Mannheimer Seufzer", die ,,Walze" (mehrfach wiederholtes Motiv, das immer höher und lauter wird). Die Bläser bemühten sich außerdem um die ,,Überwindung des Streichstockes" (Versuch, lange Phrasen in einem Atem zu spielen). All das kann man bei Lebrun entdecken: feinsinnige Melodien, spektakuläre technische Kapriolen, Musik voller Fantasie, Tiefgang und unerwarteter Wendungen, gewürzt mit Humor. Christian Friedrich Schubart brachte 1784 es auf den Punkt: ,,Lebrun ist ein wahrer Künstler auf der Oboe und seine Kompositionen sind besonders feinsinnig und süß wie Nektar."

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr.3 Es-Dur opus 55 (,,Eroica") :

Die ,,Eroica" entstand in den Jahren 1802 bis 1803. Sie gilt heute als revolutionär und zugleich als eines der beliebtesten Werke der Musikgeschichte. Sie setzt im Konzert die Reihe der ,,Aufbrüche" fort. Sie war das bisher längste Werk Beethovens, vor allem der erste Satz mit 691 Takten (ca. 15 Minuten Dauer). Bei der Erstaufführung soll jemand gerufen haben: ,,Ich gäb' noch einem Kreuzer, wenn's nur aufhört!" Beethoven war sich dieser Tatsache bewusst. Er schrieb in die erste Violinstimme die Bemerkung, man solle die Sinfonie eher kurz nach dem Beginn als kurz vor dem Ende eines Konzerts spielen, weil der Zuhörer sonst zu müde sei, um die beabsichtigte Wirkung zu erleben. Das sehen wir heute etwas lockerer... Als ein Anhänger der Ideale der Französischen Revolution (,,Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit") sah er in Napoleon einen Verteidiger dieser Werte. Ihm war deshalb das Werk gewidmet. Als er aber erfuhr, dass sich Napoleon zum Kaiser hatte ausrufen lassen, soll er ausgerufen haben: ,,Ist er auch nicht anders als ein gewöhnlicher Mensch? Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem Ehrgeiz frönen, er wird sich nun höher wie alle anderen stellen, ein Tyrann werden!" Aus Wut habe er das Widmungsblatt zerrissen. Nun verteidigte Beethoven die Revolution im Kampf gegen den Diktator. In einer anderen Partitur ist der Name ,,Buonaparte" so heftig ausradiert worden, dass dabei ein Loch im Papier entstand. In der Sinfonie erlebt man Unglaubliches: Schon beim Anfang: ,,Da hast du dich kaum hingesetzt und freust dich auf himmlische Musik, schon hämmert dich Beethoven so was von in den Boden, um dich gleich danach mit dem schönsten Thema der Musikliteratur wieder aufzurichten." So liest man es im flotten Konzertführer von Konrad Beikircher. Wenig später folgt die nächste Ungeheuerlichkeit: 45 Schläge im gesamten Orchester, das die Muskeln spielen lässt; die Musiker können sich kaum auf den Stühlen halten. Zutiefst menschlicher Trauer begegnet man im zweiten Satz, in dem die Kontrabässe eine besondere Rolle spielen. Dagegen fließt alles im Scherzo: alles geht ineinander über, alles steht unter Spannung. Nur im berühmten Jagdhornsolo des Trios findet man etwas Entspannung. Ein Füllhorn von Ideen erwartet die Zuhörer im Finale, einem Variationensatz, der in eine prachtvolle Coda mündet. Beethoven hat seinem Verleger Simrock die Sinfonie vorab auf dem Klavier vorgespielt. Dessen Eindruck: ,,Himmel und Erde zittern vor ihrer Aufführung!"

Ulrich Kernen

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