Kammerorchester Plochigen
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Nächste Veranstaltung
Unser nächstes geplantes Konzert ist am Sonntag, 13.10.2024 um 18 Uhr in der Stadthalle Plochingen geplant. Auf dem Programm steht unter anderem die 6. Sinfonie von Ludwig van Beethoven (Pastorale).


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Das letzte Konzert des Plochinger Kammerorchesters fand am Sonntag, 15.10.2017 um 18 Uhr statt :




Eine ausführliche Kritik zu dem Konzert schrieb das Plochinger Amtsblatt in seiner Ausgabe Nr.43 vom 26.10.2017 .

Am Sonntag, 15. Oktober, fand in der Stadthalle Plochingen um 18 Uhr das diesjährige Herbstkonzert des Plochinger Kammerorchesters (Ltg. Bertram Schade) statt. Auf dem Programm standen fünf Werke: In der Sinfonie D-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach, einem der kreativsten Köpfe seiner Zeit, erlebten die Zuhörer einen musikalischen Befreiungsschlag, der den Weg zur Klassik freimachte. Der Gitarrist Ivan Petricevic konnte für zwei Werke gewonnen werden: zum einen für das Konzert D-Dur von Antonio Vivaldi; zum andern für eines der populärsten Stücke von Luigi Boccherini: den Fandango aus seiner Zeit in Madrid. In seiner Suite Nr. 1 ,,Antiche danze ed arie" hat Ottorino Respighi alte Tänze aufgegriffen und für modernes Instrumentarium bearbeitet. Herausgekommen sind eingängige und klanglich aparte Preziosen. Der Abschluss machte die Sinfonie Nr. 1 D-Dur von Franz Schubert, in der überall der grandiose Schwung des erst sechzehnjährigen Genies zu bewundern ist.

Zu den einzelnen Werken:
Carl Philipp Emanuel Bach: Sinfonie in D-Dur Wq 183/1. Wie ein Stromschlag muss die 1. Sinfonie D-Dur auf die Zuhörer gewirkt haben. Friedrich Nikolai reagierte in seiner Rezension aber geradezu hymnisch: ,,Wer Sinn dafür hat, einen so wahrhaftig großen Originalkomponisten wie unseren Bach seinen ganz eigenen, freyen, durch keine Kostüme, keine Mode gefesselten Gang gehen zu sehen, der findet volle Seelenweide an diesen herrlichen, in ihrer Art ganz einzigartigen Sinfonien." Was war der Auslöser für diese musikalische Revolution? Nach 30 Jahren Dienst und Anpassung am Hof Friedrichs des Großen hatte sich Bach von ,,allem Tändeln auf dem Chlavichorde, allem süßlichen, geistnervenden Wesen, allem Barockgeklingel" gelöst und war Städtischer Musikdirektor in der freien Hansestadt Hamburg geworden. Sein Mäzen Baron van Swieten hatte ihm empfohlen, seiner persönlichen Vorstellungskraft freien Lauf zu lassen ohne jede Rücksicht auf Konventionen, Musikgeschmack und technische Schwierigkeiten: Schreiben Sie so! Und Bach wagte es, seine eigenen Gefühle so darzustellen, wie sie wirklich waren. Nicht Wohlklang war das Ziel, sondern Expressivität, denn Musik sollte nicht gefallen, sondern betroffen machen und das Herz anrühren. Daraus entstand eine ganz neue Tonsprache, die alles Angelernte hinter sich ließ. Neues und Unerwartetes macht diese Musik auch heute noch spannend: Zahlreiche ,,sprechende" Pausen setzten dramatische Akzente; die Melodie löste das kunstvoll polyphone Geflecht ab; ungewöhnliche Sprünge und Tonartenwechsel zwangen die Zuhörer, äußerst aufmerksam zu sein. Auch in seiner Sinfonie zeigte sich Bach als ,,Originalgenie", das in der Nähe des ,,Sturm und Drang" gesehen werden kann. Die Bläser und die tiefen Streicher wurden aus ihrer seither dienenden Funktion befreit. Der Kopfsatz hat eigentlich gar kein richtiges Thema, sondern ist nur eine Wiederholung eines einzigen Tons. Der zweite Satz lässt durch eine bisher nicht dagewesene Instrumentation aufhorchen: Die tiefen Streicher und die Flöten bestimmen das musikalische Geschehen; der Basso continuo entfällt. Und wer im dritten Satz genau hinhört, wird sogar einen versteckten Jodler entdecken... Bachs Nachfolger bewunderten ihn als genialen Neuerer; Mozart brachte es auf den Punkt: ,,Er ist der Vater, wir sind die Bub'n."

Antonio Vivaldi: Konzert für Gitarre und Orchester D-Dur, RV 93. Vivaldi komponierte fast 500 Solokonzerte. Damit etablierte er die dreisätzige Konzertform ,,schnell - langsam - schnell". Das Konzert D-Dur RV 93. ist einem Prager Grafen, einem passionierten Lautenspieler, gewidmet, bei dem Vivaldi auf einer Reise eine Zeitlang wohnte. Da die Barocklaute aus dem Konzertbetrieb verschwunden ist, greifen heute die Künstler zur Mandoline oder Gitarre. Im ersten Satz wechselt ein rascher Refrain mit lyrischen Zwischenspielen des Soloinstruments ab. Der langsame Satz ist eine Meditation, die im letzten von einer mitreißenden Tarantella abgelöst wird: ein kleines Meisterwerk!

Luigi Boccherini: Grave und Fandango für Gitarre und Orchester. Boccherini lernte in Madrid einen Landsmann kennen, den er als Lautenspieler schätzte. Sie freundeten sich an, und da lag es nahe, dass er in eines seiner Streichquintette die Laute mit einem typisch spanischen Tanz, einem Fandango, einbaute. Ein Fandango ist ein leicht skandalöser Werbetanz der jungen Männer, traditionell in Moll gehalten und von Castagnetten begleitet. Boccherini hat dafür eine andalusische Melodie ausgewählt, die auch bei Gluck, Mozart und Beethoven wieder auftauchte.

Ottorino Respighi: Antiche danze ed arie per liuto Suite Nr.1. Ein Genie hört Alte Musik! Um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert versuchte sich Respighi von der dominierenden romantischen Opernmusik abzusetzen. Er hörte sich in Tänze für Laute aus dem 16. Jahrhundert ein. Das tat er auch aus historisch-wissenschaftlichem Interesse, glaubte aber nicht, dass man in der Moderne Alte Musik in ihrer Originalgestalt präsentieren könne. Er erfasste den Geist der kleinen Werke und kleidete sie in das Klanggewand eines modernen Orchesters: Streicherapparat, Holz- und Blechbläser, Harfe und modernes Cembalo. Hier boten sich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: durch weiteren Tonumfang, größere dynamische Bandbreite, vielfältigere Klangfarben und virtuose Spieltechnik. Daraus zauberte er in seiner Suite überraschende, aparte Wechsel. Heraus kam dann populäre Musik, bei der es unwichtig ist, wieviel Respighi und wieviel Alte Musik drin ist: Diese Untersuchung überlassen wir den Musikwissenschaftlern und genießen die Suite einfach!

Franz Schubert: Sinfonie Nr. 1 D-Dur, D82. ,,Ganz ruhig und wenig beirrt durch das in der Schule unvermeidliche Geplauder und Gepolter seiner Kameraden um ihn her saß er am Schreibtischchen [...] und schrieb leicht und flüssig ohne viele Korrekturen fort, als ob es gerade so und nicht anders sein müßte." Mit unbegreiflicher Sicherheit hat der Sechzehnjährige 1813 ein Werk geschaffen, in dem natürlich noch seine Vorbilder Haydn, Mozart und Beethoven grüßen lassen, das aber auch ganz persönliche Züge aufweist. Die Herausgeber des Manuskripts litten zwar unter der ,,gewissen Sorglosigkeit" des Komponisten, die wohl der Eile und dem kreativen Schwung geschuldet ist. Positiv gesprochen: Die Sinfonie atmet Unbefangenheit und Frische! Das Andante lässt jedoch aufhorchen: Hier blüht schon eine klare, idyllische Melodik auf, in der wie beim späteren Schubert auch schon Dunkles durchklingt. Schuberts ,,Erste" wurde erst 1881 öffentlich aufgeführt und seither steht fest: eine Entdeckung!

Ulrich Kernen

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